Unser Weg in
den Himalaya war lang. Von Yangon flogen wir erst einmal ins südchinesische
Kunming, wo wir uns ein gemütliches Eckchen auf dem Flughafen suchen mussten, denn wir hatten 20
Stunden Aufenthalt. Zu unserem Glück haben wir bald ein äußerst gemütliches
Sofa gefunden. Zu unserem Pech sprach bis auf die Starbucksbedienung niemand
ein einziges Wort Englisch oder akzeptierte Dollar.
Plastikgeld sei dank konnten wir bei Starbucks ein bisschen Kuchen erstehen und nutzten gleich das gemütliche Mobiliar als Schlafstätte |
Als wir
endlich im Flugzeug saßen, blieb der erhoffte Blick auf die Berge des Himalayas
leider aus, die sich unter einer dichten Wolkendecke versteckten, oder eher in
einer, denn auch von unten ließen sie sich nicht so richtig blicken. Doch dazu
später mehr.
Auf nach Nepal! |
Neben dem
Himalaya war Kathmandu besonderer Ort unserer Vorfreude, denn wir hatten es
endlich wieder geschafft einen Couchsurfer zu finden. Nach einem Kampf mit den
Taxifahrern am Flughafen, die allesamt sich verschworen haben, die ahnungslosen
Touristen übern Tisch zu ziehen, und einer abenteuerlichen Fahrt durch die
staubigen Straßen und den darwinistischen Verkehr Kathmandus gelangten wir
schließlich an den Ort, wo wir uns verabredet hatten. Rajesh ist ein super
freundlicher, großzügiger und etwas schüchterner Zeitgenosse, der im
Bilderladen seiner Familie arbeitet und uns gleich auf einen Tee eingeladen
hat. Schon vorher hatte er angekündigt, dass sein Zimmer nicht das gemütlichste
ist und tatsächlich lud es nicht gerade zum Herumhängen ein. Doch können wir
wohl sagen, dass man die Übernachtungen dort als authentische Erfahrung
bezeichnen könnte und die Gesellschaft Rajeshs hat alles mehr als kompensiert.
Staubig, halsbrecherisch und überfüllt, kurz: Kathmandus Straßen |
Im Bildergeschäft von Rajeshs (hinten links) Familie. Verkauft werden kustvolle Bilder mit buddhistischen Motiven. |
Unsere Unterkuft für die nächsten zwei Tage |
Wir
erkundigten in den folgenden Tagen Kathmandu etwas auf eigene Faust,
schlenderten durch engste Gässlein mit schiefen Häusern und schlammigen Straßen
und bestiegen einen Klosterberg, von dem aus sich ein herrlicher Blick übers
ganze Tal bot. Einen Nachmittag führte uns Rajesh sogar ein wenig herum und
zeigte uns den königlichen Platz, der mit seinen Tempeln und Blumenverkäufern
Treffpunkt der Stadt und wunderschön ist.
Noch besser
als Kathmandu gefiel uns jedoch Bhaktapur. Während einer von drei Königssöhnen
Kathmandu gegründet hat, gründete der andere im Wettstreit Bhaktapur und im
Laufe der Geschichte ließ sich auch Rajeshs Familie dort nieder, zu der wir uns
aufgemacht hatten.
Rajesh und Lukas schlendern durch Kathmandu |
Kathmandu ist ein wahres Labyrinth |
Da gerade Monsunzeit ist, verwandeln sich manche Straßen regelmäßig in reinste Schlammlöcher. Zum Glück tragen wir immer Flipflops! |
Allgegenwärtig ist der Müll, dessen Entsorgung man sich stets leicht macht |
Buddhistische Flaggen vor typischer Skyline |
Noch lacht sie |
Schweißtreibend aber lohnenswert: Ein Blick über ganz Kathmandu, dass ausschließlich aus diesen recht unansehnlichen Betonbauten zu bestehen scheint. |
Lukas froh, dass er es geschafft hat und nun den Ausblick genießen kann |
Bine dreht die Gebetsmühlen artig |
Auch Bine gefällt der Ausblick |
Runter kommt man immer, nur hatten wir dummerweise unsere Wasserflasche oben stehen lassen |
Rajesh, neben Lukas, stellt uns ein paar Freunde vor, während wir auf dem königlichen Platz einen nepalesischen Milchtee schlürfen |
Auf den Stufen der alten Tempel treffen sich allabendlich die Jugendlichen der Stadt ... |
... während davor Gemüse und Blumenketten verkauft werden |
Es herrscht emsige Betriebsamkeit auf dem Platz. Hier ist ein seltener Moment eingefangen, in dem sich die Autos und Tuktuks nicht laut hupend gegenseitig den Weg versperren. |
Eine Frau entzündet Kerzen an einem der Tempel |
Auf dem Weg zurück ist wieder einmal Stromausfall, sodass ganz Kathmandu mal wieder in der Finsternis liegt. Zum Glück haben wir Rajesh, der uns den Weg zurück zeigt. |
Wieder einmal zuckelt der blaue Packesel durch irgendwelche vollgestopften Straßen |
Immer wieder erblickt man schöne Häuser zwischen den ansonsten recht gesichtlosen Betonbauwerken |
Rajesh und Lukas quatschen auf dem Dach des Hauses in Bhaktapur |
Eine alte Frau wohnt und wäscht ihre Wäsche in Mitten von Reisefeldern |
Rajeshs Mutter (links) verwöhnt uns mit lokalen Köstlichkeiten |
Wir sitzen im Schneidersitz vor dem niedrigen Küchentisch und strahlen über den leckeren Milchtee den wir bekommen haben |
Wir konnten es schon wieder nicht lassen und sind in der Hoffnung auf einen schönen Ausblick auf den Hausberg gestiegen |
Cola findet man überall |
Die Stadt
Bhaktapur indes ist wunderschön und bisher wohl unsere Lieblingsstadt in ganz
Asien. Sie mutet mit ihren Backsteinhäusern und kleinen Gassen wie ein
exotisches toskanisches Dorf an, mit dem Unterschied, dass sich an den
gemütlichen Plätzen große terrassierte Tempelbauten erheben. Wir fühlten uns
richtig wohl, als wir so durch die kleinen Sträßlein liefen und uns dem mediterran-exotischen
Flair hingaben. Verstärkt wurde insbesondere Bines Gedanke schließlich
noch dadurch, dass es dort unbeschreiblich leckere quarkartige Nachspeisen gab,
die wir auch dank Rajeshs Führung entdeckten.
Was für eine
wunderbare Couchsurferfahrung, mit kulinarischen Entdeckungen, interessanten
Gesprächen über Nepal, seine Bräuche und die ganze Welt und spannenden
Entdeckungstouren.
Wieder einmal hats geregnet und wieder einmal verkommt der Weg zum Sumpf |
Eine einladende Stadt (aber ist ja nicht an uns gerichtet) |
Vielleicht schwer den Bildern zu entnehmen, aber die Stadt hat wirklich toskanisches Flair |
Auch in Bhaktapur gibt es zahlreiche Tempel, die sich zwischen den Häusern in den Himmel recken |
Bine und Rajesh reden über die momentane Situation in Nepal, während sie den Ausblick vom Tempel genießen |
Hier ist der gepriesene Blick |
Der köngliche Platz von Bhaktapur mit Palast und Tempel. |
Und wieder regnet es und wir fliehen in ein nettes Café |
Auch im Regen schön |
Exotisch aber doch toskanisch finden wir, schön auf alle Fälle |
Begeisterung beim Probieren des berühmten "Quarks" |
Rajesh zeigt uns ein weiteres nepalesisches Nationalgericht: Momos - hackgefüllte Teigtaschen mit würziger Soße |
Durch die Berge gehts gen Westen |
So weit das Auge reicht (nicht sehr weit) malerische Reisefelder entlang den Straßen |
Pokharas schöner Bergsee |
Auch die Kühe lieben ihn |
Was der Stadt fehlt, wird durch den schönen See kompensiert |
Dieses Bushäuschen hat auch schon mal bessere Tage gesehen |
Zwei Busse, ein Auto, wo Lukas auf dem Dach fahren musste, weil drinnen voll war, und ein Stück staubige Straße, dann hatten wir die knapp 200 km zur Grenze in 9 Stunden zurückgelegt |
Unser letztes Land dieser Reise: Indien. Wir sind gespannt! |
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