Von
zahlreichen Schwärmereien verlockt buchten wir uns von Santiago aus einen
Tagesbus nach Mendoza, um die scheinbar spektakuläre Andenüberquerung erleben
und bestaunen zu können. Doch die Kinnlade blieb an ihrem Platz. Viel Gewinde
aber wenig Atemberaubendes. Witziger war, dass der Amerikaner Sam, mit dem wir
von Potosí nach Sucre gefahren waren, zufällig in der Sitzreihe hinter uns saß
und dann auch noch unabgesprochen ins selbe Hostel fuhr.
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Wieder Stempel abholen an der Grenze |
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Unverhofft kommt oft - Sam im selben Bus! |
Mendoza,
hauptsächlich bekannt wegen seiner gerühmten Weingebiete, stellte sich dann als
unverhofft schön, gemütlich und sehr einladend heraus. Durch ein Erdbeben 1864 (oder
so) vollständig zerstört – als die Erde wackelte, rannten alle Bürger Hals über
Kopf auf die Straße, während ihre Reet- und Holzdächer auf die noch brennenden
Kerzen fielen, sodass zwei Tage Feuersbrunst in der Stadt wütete, woraufhin
drei Tage Überschwemmung folgten, verursacht
durch verstopfte Kanäle – wurde die Stadt schließlich sehr großzügig mit
breiten Straßen und sehr großen Plätzen wieder aufgebaut, damit bei einem erneuten
Beben die Bürger Zuflucht finden und die Häuser nicht gegen einander fallen
können.
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Lukas versucht rauszufinden, wer hier wohl geehrt wird |
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Der perfekte Kletterbaum - da schafft mans sogar in den 10 Selbstauslösersekunden hoch |
Dazu pflanzte man in jeder Straße eine endlose Zahl von Platanen, die
inzwischen riesengroß, grün und schattenspendend (sehr angenehm, denn täglich
wurden es etwa 40 Grad) die Chausseen überragen. Hier konnten wir uns richtig
vorstellen, eine Zeit lang zu leben, so schön war es.
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Bine in einer der vielen Platanenalleen |
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Bei täglich 30 bis 40 Grad kann man auch Cabrio-Busse bauen |
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Parkpalme |
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Oh, du wohltuender Schatten! |
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Lukas hat den Gewürze-Stand im Markt entdeckt |
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Ratlosigkeit im Supermarkt, was wir nur heute kochen sollen |
Dem Ruf des Landes folgend nahmen wir an einem Barbecue teil, um das berühmte argentinische Steak zu testen - welches die Erwartungen allerdings gerade so nicht enttäuschte. Der Tequila danach war zwar ebenso nur mittelmäßig, dafür aber kostenlos.
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Argentinisches Steak - oder eher schon eine halbe argentinische Kuh. Kann man sich in Argentinien ja nicht entgehen lassen! |
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Und danach Tequila... |
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... soviel wie reinpasst! |
Die bessere Unternehmen fanden wir dann dem Ruf der
Stadt folgend: eine Weintour musste natürlich sein, welche wir aber mehr oder
minder auf eigene Faust organisierten. So trafen wir uns mit Lisa und Sarah, den zwei
Niederländerinnen, mit denen wir in Potosí waren und die zufällig auch in
Mendoza waren, und fuhren nach Luján, um uns Fahrräder zu mieten. Damit fuhren
wir erst einmal zu einem modernen Weingut, wo wir eine Führung bekamen, in der
uns die Produktion und Lagerung ihres vor allem roten Weins erklärt wurde. Den bekamen wir dann natürlich auch zu schmecken, ebenso wie das hauseigene
Olivenöl.
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Das erste Weingut mit erstklassigen Trauben... |
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... die besonders viel Alkohl machen: Mendoza hat nämlich 360 Sonnentage im Jahr |
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Anstoßen aufs Wiedersehen mit Sarah (links) und Lisa (rechts) |
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Da radeln wir angetüdelt zur nächsten Probierstube |
Anschließend besuchten wir noch einen Laden mit selbst gemachten
Likören und zum Abschluss kauften wir uns bei einem letzten Weingut noch eine
Flasche Rosé. Das war dann zum Glück in der Nähe des Fahrradverleihs, denn die
Fülle an Proben ging ehrlich gesagt nicht ganz spurlos an uns vorbei.
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Absinth gabs auch in der Likörstube, da kommen Lukas "Erinnerungen" an Studientage hoch. |
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Nach den Anstrengungen muss man sich dann schon einmal ausruhen. Die Sitznachbarin hat anscheinend nicht so viel Verständnis. |
Vier Tage
waren so schnell vorbei und als unser Abschied nahte, dachten wir uns, dass wir
hier gut noch ein paar Tage länger hatten bleiben und die Seele in den großen
Parks hätten baumeln lassen können.
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Oh, wie schön ist Mendoza! |