Samstag, 4. Mai 2013

Georgetown: Großstadt mit Charme


Georgetown ist mit knapp 200.000 Einwohnern eine der Großstädte Malaysias, auf der Insel Penang und am Wasser gelegen, allerdings ohne maritimen Flair oder einen Strand zu besitzen – so viel wussten wir über die Stadt. Nicht allzu verlockend, fanden wir, und doch entschieden wir uns schließlich für einen Besuch, hauptsächlich, weil wir Georgetown viel koloniales Erbe und somit vielleicht geschichtliche Relevanz zusprachen. Zum Glück, denn die Stadt bescherte uns ein paar wunderbare Tage! 

Bine findets wanderbar (man beachte, Bürgersteige sind überbewertetet)
In den Straßen von Georgetown
Hier steppt nicht gerade der Bär abends, aber dennoch ists ganz hübsch anzusehen
Der erste Glücksgriff war unser Hostel, mit nur 2 Schlafräumen ganz klein, urgemütlich und mit den wahrscheinlich besten Matratzen auf der ganzen Reise! Von dort aus knöpften wir uns die Stadt vor und wurden alles andere als enttäuscht. Obwohl eine Großstadt, gibt sich Georgetown durch ihre gemütliche, hochhäuserfreie Innenstadt mit vielen Gassen und wuseligem Straßenleben wirklich charmant; vermutlich weil all die alten Kolonialhäuser dank UNESCO zum Weltkulturerbe aufstiegen und deshalb vor der Abrissbirne und dem Wunsch modern zu sein verschont blieben. Zusätzlich steckt es voller kleiner Schätze, die entdeckt werden wollen und der Stadt schließlich eine besondere Note verleihen, die uns endgültig überzeugte.

Damit ihr einen Eindruck davon bekommt, wie wir so leben, folgen ein paar Hostelbilder. Hier mit roter Laterne, ohne Tango, aber mit Lukas
Im 8-Bettzimmer (gegenüber genauso) lernt man leicht neue Leute kennen. Besonderer Komfort neben den ausnahmsweise nicht ausgelegenen Matrazen: Vorhänge für Privatsphäre und nächtliche Lesevergnügen
Das Hostel von innen in typsich schmaler Bauweise (denn früher gabs eine Fenstersteuer)
Allgegenwärtiges Verkehrsmittel ist das Moped
Auf den Clan-Stegen bauten sich die Familiendynastien einen eigenen Stadtteil auf Pfählen
Abends wirds noch gemütlicher als tagsüber
Idylle im chinesischen Buddhismustempel
Georgetown von seiner edlen Seite im kolonialen Zentrum
Da war beispielsweise die Blue Mansion, das Wohnhaus eines der einfluss- wie erfolgreichsten chinesischen Kaufleute aus dem 19. Jahrhundert, welches heute Besuchern offen steht, die einen Einblick in die Wirtschaftswelt und Lebensweise von damals werfen möchten. Oder der alte protestantische Friedhof, der wohl unberührteste und ruhigste Fleck Georgetowns trotz seiner zentralen Lage. Oder das Café Mugshot, welches mit seiner Gemütlichkeit und dem köstlichen Kaffee schnell zu unserem Lieblingscafé avancierte, das wir von da an täglich besuchten. 

Blue Mansion
Von der Blue Mansion lassen wir uns per Rikscha zurück ins Zentrum fahren, etwas mehr aus gutem Willen als aus Notwendigkeit. Spaß hat es trotzdem gemacht.
Verwunschener Friedhof wie aus einem Film
Unser liebstes Café, das Mugshot
Bine liest bei Café Latte und Karottenkuchen mal wieder ein Buch aus
Außerdem ist Georgetown – für uns unerwarteter Weise – voll von Street Art, die sich sehen lassen kann. Einen halben Tag haben wir damit verbracht, diese versteckten Kunstwerke ausfindig zu machen, ein schöner Spaziergang durch die Stadt und ihre Viertel, bei dem wir immer wieder reich belohnt wurden. Die Einwohner finden zudem, dass es in Georgetown nicht nur die schönste Street Art, sondern auch das beste Essen Malaysias gibt. Das haben wir natürlich getestet! Und gut war es wirklich, die eigentliche Besonderheit war für uns allerdings die Diversität der Speisen, weniger die Qualität. 

Ein falscher Junge auf einem echten Motorrad
Der Künstler ist übrigens ein junger Litaue, den wir sogar getroffen haben (natürlich im Café Mugshot)
Unserer Meinung nach das schönste Motiv
Authentisch malayisch essen kann man am besten auf der Straße, sowohl tagsüber ...
... als auch nachts
Lukas bei seinem Lieblingszeitvertreib ...
... und was dabei rauskommt
Georgetowns Küche ist be- und gerühmt, aber nicht immer appetitlich
Doch zum Glück lässt sich meistens entziffern, was für Kuriositäten im Angebot sind
Meistens! Nicht so bei dieser Speisekarte.
Oft gehen wir zum Inder, viel Auswahl und alles vegetarisch - es gibt sogar vegetarisches Fleisch von Hühnchen bis Ente, das den Vergleich zum Original wirklich nicht zu scheuen braucht
Bine wartet auf ihr Naan
Wer will Papaya kaufen?
Und dann stürzten wir uns erstmalig ins malaysische Verkehrsabenteuer. Ermuntert von anderen Reisenden mieteten wir uns jeder einen Motorroller, um damit raus aus der Stadt und um die ganze Insel zu düsen. Was für ein Riesenspaß! Das anfängliche wackelige Gefühl war schnell verflogen und wir wuselten uns selbstbewusst wie alle anderen Motorräder zwischen den Autos hindurch, zuhause auf allen Spuren. Erst einmal draußen aus der Großstadt wurde aus der mehrspurigen Verkehrsader eine wenig befahrene, gewundene Landstraße durch die Natur. So lässt sich die Umgebung erkunden! Und die 32 Grad fühlen sich mit 60 km/h Fahrtwind auch gleich viel angenehmer an. 

Sturzhelm auf und startklar!
Gekonnt mit allen anderen Motorrädern an der roten Ampel bis nach vorn geschlängelt
Lukas voll in Fahrt!
Wer wollte schon immer mal wissen, wie Muskatnüsse am Baum aussehen?
Bine hat die Nase vorn
Rückkehr nach einer Inselumrundung
Ein letztes Highlight war der Kek Lok Si-Tempel in einem der äußeren Stadtteile Georgetowns, der größte buddhistische Tempel Südostasiens. Eine ganze kleine Stadt scheint sich dort auf einem Hügel zu erstrecken, mit etlichen Gebäuden, noch mehr Pagodendächern, einem Aufzug und unzähligen Buddha-Statuen – eine davon stolze 30 Meter groß.

Auf dem Weg zum Tempel sehen wir auch Georgetowns weniger romantische Viertel
Der Hügel mit der Tempelstadt
Schildkrötensuppe
Überall grün und rot - fast ein bisschen weihnachtlich
Eintritt in eine fremde Welt
Pagoooden, Pagoooden, ich greif nach meinem ... Fotoapperat!
Die ganze Anlage hat eine beeindruckende Größe
Alles so bunt - ein bisschen wie im Freizeitpark
Buddha als er noch jung und muskulös war
Ganz oben, bei der 30m-Statue (links)
Statuen-Nachschub vor den Toren des Tempels


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