Samstag, 11. Mai 2013

Paradiesisch: Ko Bulon Lae

Von Langkawi setzten wir ans thailändische Festland über, von dort wiederum nahmen wir ein Boot nach Ko Bulon Lae. Zumindest laut unserem Reiseführer sollte das eine kleine Insel ganz im Süden Thailands sein, wo die wenigen Touristen, die sich dort hin verirren, am liebsten länger bleiben wollen. Was uns dann tatsächlich erwartete, war eine wunderschöne kleine, hügelige Insel samt Traumstrand, den wir täglich für uns allein hatten. Eine kleine Welt in einer angenehmen Sorte von Abgeschiedenheit; nah genug am Festland, dass ein kleines Transportboot die Insel täglich mit allem Notwendigen versorgt, aber weit genug entfernt, als dass es Menschen mit wenig Zeit, Überfluss, Souvenir-Krimskrams oder Hektik vom Festland hier hinüber schaffen würden. Sollte es ein Paradies geben, dann muss es dieser Insel ziemlich ähnlich sein, glauben wir. 

Vor der Überfahrt mit dem Boot gibts am Steg noch Mittagessen, unser erstes thailändisches, ein leckerer Einstieg!
Mit dem Longtailboat werden wir nach Ko Bulon Lae gebracht
Ankunft nach etwa anderthalb Stunden
Wir sind an einem Traumstrand gelandet!
Auf der Insel gibt es ein kleines Fischerdorf im Süden, ein etwas besseres Resort am Hauptstrand im Osten und über die Insel verstreut einige etwas einfachere Bungalow-Anlagen. Sollten die alle voll sein, könnte es auf Bulon Lae sogar ein bisschen wuselig werden – Ende April allerdings ist die Saison schon vorbei, und so waren außer uns nur noch eine Handvoll anderer Touristen da. 

Ko Bulon Lae - der Strand im Osten, Mimis Restaurant in der rechten Bucht im Norden, unser Bungalow ein Stückchen südlich davon
Fischerfahnen in der Bucht im Süden
Wer hier wohnen muss, findets die Insel wohl nicht zwangsweise so traumhaft wie wir

Bulon Laes rauhe Seite
Wir erkunden die Küsten der Insel, die nicht nur sandig sind
Jede zugängliche Bucht wird inspiziert, doch der Strand im Osten ist nicht zu übertreffen
Auf Bulon Lae gibts alles, was notwendig ist - nur eben in angepasster Größe

Unsere Entdeckungstour am ersten Tag fürt uns auch zum Oststrand...
... und der kann was!
Das führte dazu, dass es sich wirklich so anfühlte, als hätten wir die Insel für uns allein. Die wenigen anderen Gäste hatten sich alle Bungalows am Strand genommen, aber da der selbst vom Inselmittelpunkt nur sieben Fußminuten weg ist, suchten wir uns lieber einen der einfacheren, das bedeutet Klo mit manueller Eimerspülung und Strom nur zwischen Sonnenuntergang und halb 11 abends, dafür aber auch günstigeren Bungalows (300 Bath pro Nacht – das sind rund 8 Euro) in der Mitte der Insel – und waren dort die einzigen Gäste weit und breit. 

Unser kleines Zuhause für 5 Nächte
Ein großes Bett und eine Ablagefläche, mehr passt kaum rein - mehr muss aber auch nicht rein.
Und eine Terasse hatten wir auch!
Der Weg über die Insel zu unserem Bungalow, der einzige übrigens, der gepflastert ist
Tagsüber gingen wir, logo, zum Strand, lasen, badeten und dösten, und vor allem sind wir dem Schnorcheln verfallen. Was für ein Spaß! Direkt am Strand, im kniehohen Wasser, beginnen schon die ersten Korallenriffe, und dort tummelt sich nur so das Leben. Wir haben Fische in nahezu allen Farben gesehen, die wir sonst nur aus dem Aquarium kannten, und noch mehr, die wir überhaupt nicht kannten. Außerdem Seeschnecken, Seeigel und Krebse; das Highlight war ein Kugelfisch und eine Anemone voller kleiner Clownsfische. Stundenlang konnten wir diese geschäftige Welt beobachten, und wir sind erst wieder aus dem Wasser gekommen, wenn die Lippen salzig aufgeweicht oder wir trotz Sonnencreme Angst vor Sonnenbrand auf Schultern und Po hatten. 

Südsee-Idylle
Bine hat sich ein schönes Plätzchen ausgesucht
Bereit zum losschnorcheln!
Lukas kommt angeschnorchelt
Eine von Bines gesammelten Muscheln macht sich auf unserer Decke plötzlich selbstständig
Lukas auf der Suche nach einem schattigen Plätzchen
Und fündig geworden!
Türkisblaues Meer wie in unseren kühnsten Träumen
Lukas macht Siesta in der Mittagshitze und schwitzt dabei; es gibt zwar einen Ventilator, aber Strom erst ab Sonnenuntergang
Neuer Strandtag, neuer Glückstag!
Lukas hat schon wieder vorfreudig die Schnorchelausrüstung angelegt
Zurück aus der bunten Welt der Korallenriffe - aufgeweicht und mit Maskenabdrück, aber begeistert!
Klares, warmes Wasser und Sonnenschein, da muss man einfach reinspringen
Für ein gutes Foto macht Lukas sich schon mal den Po nass
Unser Baum, und gefühlt auch unser Strand!
Obwohl Bulon Lae recht klein ist, gibt es dort einige kleine Restaurants und Bars – allerdings natürlich nur, wenn sichs lohnt, d.h. in der Saison. Als wir dort waren, hatte neben dem Restaurant des Resorts nur ein einziges geöffnet, nämlich Mimis (in Wirklichkeit haben 3 Frauen dieses namenlose Restaurant geschmissen, aber wir kennen nur Mimi beim Namen). Und so haben wir einfach das Frühstück ausfallen lassen, sind jeden Mittag und Abend bei Mimi aufgekreuzt und haben gegessen, was sie eben da hatte und kochen konnte. Meist gab es zwei oder drei Gerichte, keine allzu große Qual der Wahl also. Was die Frauen dort kochten, war dafür immer so lecker, dass wir die Auswahl gar nicht vermissten.

Lukas bei Mimi. Hier hat er schon aufgegessen
Abends wirds dort richtig gemütlich
Der Blick auf den Sonnenuntergang von Mimis Restaurant aus
Pad Thai, das schmeckt!
Der Strand im Norden bei Mimi - nicht so verlockend zum reinspringen wie der im Osten, aber sehr schön anzuschauen!
Eines Mittags meinte Mimi II aufgeregt, sie könnte heute nicht für uns kochen, sie müsste für das leibliche Wohl der Schulfest-Gäste sorgen. Dafür kämen auch Leute vom Festland, wichtige Leute, die über die staatlichen Mittel für die Insel entschieden, sagte sie, und nahm uns kurzerhand mit hin – wir könnten ja dort essen. Von dem Programm haben wir zwar kein Wort verstanden, war aber trotzdem eine interessante Erfahrung – und das Essen wie immer lecker. Nur der Fisch war nichts so richtig für Bine.  

Bei der Schulvorführung
In den Töpfen versteckt sich leckeres Thai Curry, das Mimi II für 250 Leute gekocht hat

Lukas freut sich, muss nicht hungrig bleiben
Eine einzige Bar, die Reggae-Bar, geführt von ein paar jungen Kerlen, hatte auch noch geöffnet. Wir glauben ja, weil sie selbst so gerne ihre Abende dort verbrachten, zumindest waren wir immer die einzigen Touristen-Gäste. Umso besser für uns, so konnten wir unsere Abende im abgelegenen Inselparadies sogar bei guter Musik und einem noch besseren Cocktail ausklingen lassen. 

Die Reggae-Bar und einer seiner gechillten Besitzer mit Mega-Afro
Tagsüber ist in der Reggae-Bar tote Hose, erst nach Sonnenuntergang (und mit Strom) kehrt hier Leben ein
Auch ohne Cocktail können wir uns schöne Abend machen: hier haben wir uns eine Lichtquelle gebastelt und im Mini-Tante-Emma-Laden eine halbe Wassermelone erstanden
Die kleine Insel Bulon Lae hatte für uns etwas absolut Traumhaftes und Pures. Pur durch die Einfachheit und Ruhe, die Einsamkeit und vor allem durch das Fehlen aller möglichen Dinge, die man konsumieren könnte. Traumhaft wegen des Strandes, gesäumt von Palmen und Bäumen, mit seinem feinen, weißen Sand, dem türkisfarbenen Wasser und all den bunten Fischen und Korallen. Trotzdem – oder gerade deshalb sind wir nach fünf Nächten wieder abgereist; so ist die Lust auf Kaffee, Frühstück, Obst und abwechslungsreicheren Aktivitäten als nur Strand, die sich wohl unvermeidlich irgendwann eingestellt hätte, noch nicht entstanden. Und Ko Bulon Lae bleibt ein kleines Paradies in unserem Kopf – und ein echtes Highlight unserer Reise.

Diesen Traumstrand werden wir so schnell nicht vergessen
Weißer Sand, türkisfarbenes Meer, Palme und Boot - wir dachten, so gibts das nur im Katalog
Selbst die Bulon Laes felsige Seite hat ihren Reiz
Mit großem Rucksack gehts auf das Longtailboat, welches uns zurück zum Festland bringt
Lukas mit einem weinenden Auge
Machs gut, Ko Bulon Lae, du Insel unserer Träume!


1 Kommentar:

  1. Hey ihre Zwei,
    ich bin durch zufall auf eure Seite gestoßen ... wirklich toll gemacht und sehr inspirierend! Ich bekomme Fernweh! Ich hoffe ich kann mir auch einmal den Traum einer Weltreise erfüllen! Tolle Orte die ihr besucht habt!
    Vielen Dank für diese Eindrücke !!

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