Unser erster
Stopp in Kambodscha war Siem Reap, eine Stadt im Nordwesten des Landes, die
sich aufgrund ihrer Nähe zu Angkor Wat zu einer wahren Pilgerstätte für
Touristen entwickelt hat. Dementsprechend ist das Stadtbild von zahllosen
Restaurants und Bars, Gästehäusern, Spa-Hotels, Fahrradverleihen, Souvenirshops
und Cafés geprägt.
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Damit man den Ausgang aus Thailand nicht verpasst, ist's gleich in drei Schriften und Sprachen aufgeschrieben |
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Bei gefühlten 40°C warten wir an der kambodschanischen Grenze darauf, dass man uns abstempelt |
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Erfolgreich haben wir ein gemütliches Café entdeckt und entfliehen der Gegenwart in unsere Bücher in Begleitung eines guten Kaffees |
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Tuktuks, Bierreklame und Restaurants säumen die Straßen Siem Reaps |
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Gefühlt jeder Fahrer der hier sichtbaren Tuktuks fragt einen, ob man nicht seine Dienste in Anspruch nehmen möchte |
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Im Hintergrund putzen Fischlein die Füße gegen Geld, während die Tuktuk-Fahrer ihrer Chance harren |
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Oft verkaufen Händlerinnen nur ein oder zwei Dinge, hier Litschis: 2 Dollar das Kilo ... |
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... das heißt Litschis morgens, mittags, abends. Ein Hochgenuss! |
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Wie in vergangenen Zeiten werden auf dem Markt verschiedenste Reissorten aus Säcken feilgeboten. Nur vertreiben sich die Verkäuferinnen ihre Zeit inzwischen auf Facebook |
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Zwischen Plastikflaschen schwimmen im Stadtfluss ein paar kleine Jungen im Wasser, das auf uns alles andere als einladend wirkt |
Ab der dritten Nacht ergatterten wir auch ein Bett in einem
der wenigen wirklich einladend gestalteten Hostels und ergötzten uns an dem kühlen
Pool. Die Sonne hier in Kambodscha brannte nämlich gnadenlos auf uns Menschlein
herab und versuchte, unsereins zu Dörrobst einzudampfen. Das bekamen wir
besonders zu spüren, denn entgegen den meisten unverschämt faulen Touristen
liehen wir uns Fahrräder, um uns die ca. 10 km entfernten Tempel anzuschauen. Eine
herrliche Entscheidung, denn wir – wegen der Reise chronisch unterradelt –
genossen diese Möglichkeit in vollen Zügen und zuckelten gemütlich durch die
Landschaft, die angenehm platt wie ein Pfannkuchen war.
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Kaum Fahrtwind geschnuppert, nutzen wir die neue Fahrräder für eine Rundfahrt durch Siem Reap |
Gerade erste
hatten wir erfahren, dass entgegen unserer Annahmen, Angkor Wat (Angkor =
Stadt, Wat = Tempel) nur eine Tempel unter vielen ist. Das eigentliche Areal
Angkors, was das gesamte Zentrum des damaligen Khmer-Reiches bezeichnete,
erstreckte sich über etwa 200 km² und bis heute wurden bereits mehr als 1000
Tempel entdeckt. Angesichts dessen entschieden wir uns für einen
Drei-Tages-Pass, in der Hoffnung wenigstens einen Hauch der einstigen Größe dieses
Königreichs zu erahnen.
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Morgens um 5 am Ticketschalter |
Doch begannen
unsere Tage immer früh, um Hitze und Touristenmassen zu entgehen. Der erste Tag
startete mit einem penetrant piependen Wecker um 4 Uhr morgens. Wir wollten
gleich am ersten Tag den berühmtesten der Tempel und die wohl größte
Tempelanlage der Welt, Angkor Wat, sehen, der vor der aufgehenden Sonne
besonders schön und beeindruckend sein sollte. Das hatten außer uns noch einige
andere Touristen gehört, doch tatsächlich war es ein gelungener Morgen und die
Silhouette Angkor Wats spiegelte sich pittoresk in dem kleinen Wasserbecken
davor, während wir auf der Mauer der Bibliothek frühstückend das Schauspiel beobachteten.
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Im erste Dämmerlicht laufen wir auf die Silhouette der "Stadtmauer" zu |
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Ein Anblick für den es sich aufzustehen lohnt: Angkor Wat bei Sonnenaufgang |
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Das gleiche Bild zwei Schritte weiter hinten |
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Bine ist das zu viel Trubel. Da ist die kleine Bibliothek ein lauschigeres Plätzchen, von der aus man in Ruhe das Naturspektakel bestaunen kann |
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Während der Großteil der Touristen wieder weg und Frühstücken fährt, erkundet Bine Angkor Wats Innenwelten |
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Angkor Wat ist der mit Abstand am besten erhaltene Tempel Angkors dank seines Wassergrabens, der den Urwald zurückhielt |
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Szenen aus den alten Sagen in extrem detaillierten Wandreliefs sind, was Angkor Wat bei Forschern so beliebt macht |
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Ein Blick zurück, dann gehts weiter |
Das Innere des Tempels fanden wir allerdings obgleich schön weniger
atemberaubend als erwartet und so wanden wir uns recht bald der etwas nördlich
gelegenen alten Hauptstadt Angkor Thom zu, in der seinerzeit die
Khmer-Herrscher residierten. Dort finden wir vor allem mit dem Tempel der Gesichter,
Bayon, ein Bauwerk das viel mehr nach unserem Geschmack war, viel verwinkelter
und mit interessanteren Details.
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Über einen weiteren Stadtgraben gelangt man nach Angkor Thom, der alten Königshauptstadt der Khmer |
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Imposante Tore, die mit riesigen Gesichtern geschmückt sind, gewähren Einlass in die alte Stadt |
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Wer möchte, kann sich auch verschaukeln lassen |
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Bayon sieht einladend aus |
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Deutlich weniger gut erhalten, aber dennoch wunderschön |
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Der Tempel ist besonders bekannt für all die schönen Gesichter, die bis zu 7 Meter groß sind |
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Etwa 200 davon zieren die zahlreichen Türme Bayons |
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Aber auch die kleinen Reliefs sind einen Moment der Aufmerksamkeit wert |
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Ziemlich steil gehts hinauf, wohin einst nur Hohepriester und Könige durften |
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Jetzt spielen hier Kinder ... |
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... und Bine |
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Ein anderer Tempel, bevölkert von Chinesen, wieder gut zu erkennen an den Sonnenschirmen |
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Ein häufiger Anblick: Bine positioniert das Stativ |
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Und was dabei herauskommt |
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Nach einem langen Tag in der Sonne, ist Bine bereit für den Rückweg (man beachte: hier noch mit Mountainbike) |
Unübertroffen war jedoch der zweite Tag. Wieder krabbelten wir um 4 Uhr aus der Koje und fuhren etwas weiter weg zum
Tempel Ta Phrom, der inzwischen vom Urwald zurückerobert worden sein und an den
Anblick erinnern soll, wie sie ihn die Entdecker der alten Stadt hatten. Als
wir ankamen, war nicht einmal der Ticketkontrolleur da, geschweige denn
irgendein Tourist, sodass wir im morgendlichen Zwielicht durch die dämmrigen
Gänge und Schächte schlichen, die von riesigen Urwaldbäumen überwuchert waren.
Es war mystisch und fast ein bisschen unheimlich in dem Augenblick und wohl unsere
schönste halbe Stunde in Angkor.
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Lukas nähert sich dem mystischen Ta Prohm im Morgengrauen (es ist kurz nach 5) |
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Einst hinduistisch mussten die Hindustatuen inzwischen Buddha weichen |
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Bine erklimmt Geröllhaufen und Wurzeln |
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Ein mächtiger Baum wächst auf dem Dach des ehemaligen Tempels |
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Überall ist der Kampf zwischen Holz und Stein zu beobachten |
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Wir genießen den Tempel einen Augenblick ohne andere Touristen |
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Große Wurzel, kleiner Lukas |
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Wie im Märchen |
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Da ist's zwar erst 7 Uhr aber Bine ist schon seit 3 Stunden auf den Beinen und schon 15 km geradelt! |
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Ein großer Haufen Steine, aber doch ganz schön schön |
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Apsaras aus der hinduistischen Mythologie, halb Mensch, halb Gott |
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Bine schwitzt ganze Bäche, zum Glück haben wir ein Schweißtuch dabei! |
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Heute sind wir mit älterem, aber gemütlicherem Gefährt unterwegs, welches allerdings auch mehr Muskelkraft erfordert |
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Bine auf dem Weg nach Angkor Thom |
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Auch nicht übel: Der Tempel Preah Khan |
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Auch hier Steine im hölzernen Würgegriff |
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Auf geht's nach Hause auf unseren Klapperrädern |
Nach zwei
langen Radtouren größtenteils in sengender Hitze lief der dritte Tag mit
Ausschlafen und Brunch in Siem Reap gemächlicher an. Doch dann zeichnete sich
am Himmel ab, dass es wohl regnen würde. Vor unserem inneren Auge erwachten die
schönsten Fotos von Angkor Wat im strömenden Regen zum Leben und ein letztes
Mal bestiegen wir voller Elan unsere Drahtesel. Und der Regen kam. Leider waren
wir da aber immer noch auf den Fahrrädern – als wir die Tempelstadt erreichten,
waren wir nass bis auf die Knochen, doch kein Tropfen fiel mehr vom Himmel. Tja
… das war natürlich schade, doch auch so lohnte sich ein letzter Ausflug, denn
in der Abendsonne genossen wir die Tempelstadt ein weiteres Mal ganz für uns.
So endete unsere Entdeckungsreise in Kambodschas imposante Vergangenheit.
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Angkor Wat von der Abendsonne beleuchtet |
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Ein letzter Blick zurück |
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In diesem lustigen Liegebus fahren wir nach Phnom Penh. Leider sind die "Betten" an asiatischen Maßstäben ausgerichtet, sodass sich Lukas ein bisschen einklappen muss |
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