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geht’s, auf ins nächste Land! Vietnam steht auf der Liste, erster Stopp:
Ho-Chi-Minh-Stadt, das frühere Saigon. Hauptstadt ist zwar Hanoi im Norden,
doch Saigon ist die größte Stadt des Landes (wenn auch nur knapp) – mehr als 7
Millionen Menschen leben hier. Die meisten davon, so möchte man meinen,
verbringen den Tag damit, ausgiebig hupend mit ihren Motorrollern durch die
Stadt zu düsen. Was für ein Verkehrsgewusel! Die Straße zu überqueren ist hier deshalb
eine echte Mutprobe: selbstbewusst muss man (trotz fehlender Lücke) auf die
Straße treten und sie ruhig, ohne nach rechts und links zu blicken und in
gleichbleibender Geschwindigkeit überqueren. Dann teilt sich der Strom der
Fahrzeuge um einen herum auf, und alles klappt super. Bloß nicht zögern! Damit
rechnen die Fahrer nicht und kommen ins Schlingern, nicht wissend, auf welcher
Seite sie an einem vorbei fahren sollen, dann wird’s problematisch.
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Verkehrsgewusel auf einer der kleineren Straßen |
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Am Straßenrand gehts dagegen eher weniger hektisch zu |
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Der Roller ist das Verkehrsmittel Nummer Eins |
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Und Mundschutz tragen ist ganz normal. Vielleicht auch gar nicht so dumm, bei einer Luft, die man vor lauter Abgasen beinahe schneiden kann, dachten wir |
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Nach Einbruch der Dunkelheit wirds weniger wuselig und kühlt außerdem angenehm ab |
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Familienfahrzeug Roller |
Den
hektischen, hupenden Rollermassen entkommt man am besten in einer der kleineren
Gassen, von denen die im Backpacker-Viertel die verlockendsten Annehmlichkeiten
bieten: herrlich gute Fruchtshakes nämlich, die wir uns jeden Tag gönnten.
Abends außerdem Bier, ein großes Glas für 35 Cent, ein Angebot, das die Leute
schon mal über die mittelmäßige Qualität hinwegsehen und trotzdem zahlreich
erscheinen lässt. Und so wachsen die kleinen Plastiktische und -hocker mit
späterer Stunde weiter und weiter in die Straße hinein. Dann wird es auch hier
voll, aber irgendwie auf eine angenehme, gesellige Art, und vor allem hup- und
abgasfrei.
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Lukas in froher Erwartung seines Fruchtshakes, welches der junge Herr gerade zubereitet |
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Straßenrand-Bier mit unserer Busbekanntschaft, einem Pärchen aus Australien/Schweden |
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In einer Seitenstraße |
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Neuer Tag, neuer Fruchtshake! |
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Nebenan |
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Auf dieser Dachterasse war das Bier zwar etwas teurer, der Ausblick dafür aber auch unschlagbar |
Unsere Zeit
in Saigon nutzten wir, indem wir fotografierend durch die Straßen spazierten, die
vietnamesischen Nationalgerichte probierten – allen voran Pho, die typische
Nudelsuppe, die die Vietnamesen vor allem zum Frühstück essen – und versuchten,
ein kleines Gefühl für Stadt und Menschen zu entwickeln. Und dann wollten wir
natürlich der Geschichte des Landes auf den Grund gehen, das allerdings stellte
sich als gar nicht so leicht heraus. Das Museum für Kriegsgeschichte ist eine
Ausstellung unzähliger Fotographien, die den Schrecken des Krieges zeigen, der
spärliche Text dazu zielt allein darauf ab, anklagend auf die USA zu zeigen. An
Fakten, Entwicklungen, Hintergründen und Objektivität wurde leider gespart, und
so fanden wir uns abends im Hostel vor dem PC den Wikipedia-Artikel über den
Vietnamkrieg lesend wieder. Der beantwortete einige unserer Fragen, aber lange
nicht alle.
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Notre Dame, die katholische Kirche Saigons, versprüht europäischen Charme |
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Bine auf dem schön gestalteten Rathaus-Vorplatz |
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Volle Straßen und volle Straßenränder; geschäftiges Treiben überall, das ist Saigons Markenzeichen. Besonders entzückt waren wir, als wir sahen, dass diese Hüte tatsächlich immer noch überall getragen werden |
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Sieht das nicht einfach nur komisch aus? Doch superschmale Häuser wie dieses Hotel sind in Asiens Städten keine Seltenheit |
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Eine kleine Werkstadt in Saigon mit einem schlafenden Besitzer |
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Gute Laune am Verkaufsstand |
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Diese Schnecken sollen eigentlich als Delikatesse verkauft werden, machen sich jedoch langsam aber sicher aus dem Staub... |
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... während die Shopbesitzerin einen Film auf ihrem IPad schaut und ihre Ware darüber anscheinend völlig vergessen hat. Fesselnder Film = Schneckenglück! |
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Wenns geregnet hat, malen Bines FlipFlops moderne Kunst an ihre Beine |
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Lukas im Hostel |
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Bine und viele Fotos im Kriegsmuseum |
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Der Wiedervereinigungspalast, heute auch zu besichtigen |
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Lukas mag sein Pho! |
Unsere
zweite Station in Vietnam war die alte Königsstadt Hue, ungefähr in der Mitte
des schmalen Landes gelegen. Doch wollten wir dorthin auf besondere Weise
reisen – nämlich mit dem Nachtzug! Halb 11 Uhr abends wurde die Kette von der
Tür zum Bahnsteig in Ho Chi Minh Stadt entfernt und wir strömten mit einer Schar
müder Vietnamesen und auch einiger anderer Touristen zum Zug. Unser Ticket hatte
den wenig verführerischen Namen „hard sleep“, doch entpuppten sich unsere Kojen
als recht gemütlich. Ein bisschen sahen wir vielleicht aus wie Ölsardinen mit
drei Pritschen über einander an beiden Wänden, doch waren sie erstaunlich
bequem. Dazu die einmalige, fast magische Stimmung, die einen nur auf langen
Zugreisen packt, und dann das „Dodom“ des fahrenden Zuges, welches einen in den
Schlaf wiegte… wir fanden's klasse. 18 Stunden dauerte die Fahrt durch
Reisfelder und entlang der Küste, bis wir putzmunter und lustig unser Ziel
erreichten. Zugfahren, das machen wir wieder mal!
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Das große Warten am Bahnhof, bis es los geht |
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Unser kleines Abteil: Bine schläft ganz oben rechts, Lukas rechts in der Mitte |
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Musik im Ohr und ausgestreckt - so lässt sichs reisen |
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Lukas ersteht seinen zweiten, weil sehr leckeren Kaffee mit Kondensmilch beim Boardpersonal |
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Angekommen, und zwar ausgeschlafen! |
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Kaum sind wir in Hue aus der Bahn gestiegen, gibts einen Wolkenbruch. Tolle Wurst! |
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Die Hue'er Jugend scheints wenig zu stören, die spielen fröhlich weiter Fußball |
In Hue hatten
wir großes Hotelglück, für 12 Euro bekamen wir ein Doppelzimmer mit Klimaanlage,
Bad, frischen Blumen in der Vase und Rosenblättern auf dem Bett. Außerdem war
ein Frühstück inklusive, bei dem wir aus einer Karte bestellen durften, was und
wie viel wir wollten. Wir konnten unser Glück kaum fassen! In Verbindung mit
unseren gerade sehr spannenden Büchern und einem kurzen Schwall Reisemüdigkeit
ergab es sich deshalb, dass wir Hue nicht allzu ausgiebig erkundeten, sondern
vor allem unser Hotel genossen – für ein bisschen Umschauen reichte es aber
schon.
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Bine mit Baum am Fluss |
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Auch immer noch ist der Weg zur Empfangshalle des vietnamesichen Königs imposant |
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An dieser Stelle stand der Königspalast, doch sind nur noch dieses bisschen Fliesen davon übrig, nachdem verzweifelt versucht worden war, die sich dort versteckenden Vietcong per Bombenteppich zu bezwingen |
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Eine vietnamesiche Schulklasse hat Lukas zu ihrem neuen Freund und Lieblingsfotomotiv auserkoren und jeder testet mal seine Englischkenntnisse. Ein sehr lustiger Ausflug! |
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Die Tore zur Königsstadt machen auch heute noch was her |
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Seit Ewigkeiten mal wieder ein selbst zubereitetes Essen, welch eine Wucht! Es gibt Baguette, Streichkäse, Tomaten, Gurke, Obst und Wein. Und einen Film. Wir sind begeistert von Idee als auch Umsetzung! |
Weil wir
immer noch mächtig unbefriedigt mit unserem Wissensstand über den Vietnamkrieg
waren und uns einige Fragen unter den Nägeln brannten, wählten wir Dong Ha als
letzten Stopp unserer kurzen Vietnamreise. Dong Ha ist eine eher wenig
touristische Stadt mitten in der DMZ (Entmilitarisierte Zone), wo es, so hatten
wir gehört, einen Führer gibt, der individuelle Touren macht und sich auch
wirklich auskennt. Mr. Tin ist dieser besagte Herr, den wir erstaunlich schnell
ausfindig machen konnten. Schon am nächsten Tag machten wir per Motorrad eine
große Tagestour zu allerlei Denkmälern, Gräbern, Museen (die allerdings ebenso
schlecht waren wie die in Saigon) zum Grenzfluss und zu den Tunneln, die sich das
nordvietnamesische Militär als auch normale Bürger bauten, um Schutz vor
amerikanischen Luftangriffen zu finden. Vor allem aber beantwortete Mr. Tin
geduldig all unsere Fragen, sodass wir schließlich doch das Gefühl haben, diesen
verrückten Krieg, seinen Ablauf und seine Auswirkungen einigermaßen nachvollziehen
zu können. Eine lohnende Unternehmung also, und eine tolle Motorradausfahrt noch
dazu.
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Bine und ihr Fahrer, Tin's Kollege, sind startklar |
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Ein Friedhof des nordvietnamesischen Militärs; auf fast allen Grabsteinen stehen die gleichen Wörter, welche "Name unbekannt" bedeuten |
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Mr. Tin erklärt Lukas, wies wirklich war |
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Während der Fahrt eingefangen: ein Reisbauer bei der Arbeit |
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Bine überquert den ehemaligen Grenzfluss zwischen Nord- und Südvietnam, der früher strengstens überwacht und kontrolliert wurde |
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Wasserbüffel nehmen sich die Vorfahrt |
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Die Fahrt führt mitten durchs ländliche Leben |
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Mit Schaufeln und anderen Alltagsgegenständen trieben die Dorfbewohner die Tunnel in drei Stockwerken in die Erde - leider nicht immer die Größe der zukünftigen Touristen bedenkend |
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Vier Jahre lebte das Dorf unter Tage: Die Kinder gingen zur Schule, Nachts wurde unter langen Abzugslöchern gekocht und sogar acht Kinder sind dort geboren |
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Was früher aus der Not geboren wurde, ist heute für uns ziemlich interessant |
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Minikuhherde wird glatt überholt |
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Herrlich rot blühen überall diese Bäume, doch täuscht die Idylle darüber hinweg, das an dieser Stelle der Tunnel eines kleinen Dorfes den Bombardements der Amerikaner nicht standhielt und alle, die sich dort versteckt hatten, lebendig unter sich begrub |
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Feldarbeit |
Ich habe gerade mit den Dadas eure letzten 6 Stationen angesehen und alles vorgelesen. Ich werde mich vor unserer Reise auch noch mit der Vergangenheit von Vietnam beschäftigen. ich merke dass ich nur eine wage Vorstellung habe. Jetzt gibt es erstmal Dämmerschoppen in einem ziemlich verregneten Hamburg.
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