Samstag, 23. Februar 2013

Oh, wie schön ist Neuseeland! Kapitel 6 - 8

6. Schafe

Irgendwie denkt man ja schon an Schafe, wenn man Neuseeland hört. Seit wir hier sind, wissen wir auch, warum. Mein liebes Lieschen, sind das viele (etwa 10 Schafe auf jeden Neuseeländer – 40 Mio also)! Kilometerweit erstreckt sich das Weideland rechts und links neben den Straßen (siehe 2.) und will kein Ende nehmen. Wobei man zugeben muss, dass es fast ebenso viele Kühe gibt.

Schaf-Suchbild
Auch Wanderwege führen ständig über Weiden
Weideland in der Abendsonne
Lukas beim Zeltabbau ist DIE Attraktion, da kommen alle Kühe kucken
Ein (wahrscheinlich ziemlich glückliches) Neuseeland-Schaf
Die rote Fahne bedeutet: bitte langsam, Schafherde auf der Straße!
Irgendwie sah die so aus, als wollte sie gestreichelt werden. Wollte sie dann aber doch nicht.

Steilküsten-Schafe

7. Wanderungen


Vor allem auf der Südinsel wollten wir einen kleinen Wanderurlaub einlegen, weil die Gelegenheiten so zahlreich und so vielversprechend waren, dominierten Wanderungen schließlich jedoch die gesamten 5 Wochen. Je mehr wir es ausprobierten, desto begeisterter waren wir. Genügend frische Luft, eine Menge Natur, etwas Bewegung, das ist sowieso schon ein Erfolgsrezept. In Neuseeland gibt’s jedes Mal noch eine große Prise Staunen obendrauf, da wird man glatt zum Süchtling. 

Wandern ist gut, Wandern mit Ausblick ist besser!
Wandern durch tiefe Schluchten toppt vielleicht sogar Wandern mit Ausblick. Geschmackssache.

Da wollen wir hin!
Bine versucht, das Wasser über die Steine zu überqueren...
... muss kurz darauf ihre Socken auswringen...
... und entscheidet sich weise, beim nächsten Mal gleich die Schuhe auszuziehen.
Ein einziges Mal hat uns auch der Regen erwischt. Und zwar so richtig.
Bine voller Wanderlust
Vereinfacht wurde unsere Lieblingsbeschäftigung durch das super ausgebaute Wegenetz kleiner sowie größerer Touren. Die zu durchwandernde Landschaft ist ebenso abwechslungsreich: drei Tage sind wir durch die felsigen Berge des Nelson National Parks gestiegen, einen Tag auf einen Bergsattel mit Fjordblick, einen anderen entlang einer Steilküste, kürzere Wege führten uns zu Höhlen, Baumriesen (siehe 5.) oder den bizarren Küstenformationen namens Pancake-Rocks. Kein Wunder, dass es uns da nicht langweilig wurde.

Auf Stegen durch Mangroven, aus denen die erstaunlichsten Töne klangen
Morgenstund hat Gold im Mund!
Frühstückspause nach den ersten anderthalb Stunden
Noch stört der Rucksack kaum...
... doch mit der Höhe schien er immer schwerer zu werden
Entlang dieser roten Stäbe suchten wir uns den Weg über die Felsen
Das ist nicht nur oberhalb der Baumgrenze, das ist oberhalb jeglichen Lebens!
Eine Küstenwanderung, die uns mal wieder zum Staunen brachte
Lukas erklimmt die Steilküste
Die Pancake-Rocks
Lukas erkundet (fast) geheime Wege und Gänge

8. Possums

Das Possum (nicht zu verwechseln mit dem Opossum; die korrekte deutsche Bezeichnung dieser Beutelsäuger ist Kusu) begegnete uns schon nach kurzer Zeit in plattgefahrener Form auf der Straße. Wenig später sahen wir auch ein lebendiges, das erste von vielen, und so langsam und furchtlos, wie es die Straße überquerte, dachten wir, kämen die etlichen platten ja nicht von ungefähr. In Wirklichkeit ist die Sache mit den Possums allerdings eine viel umfangreichere. Possums, eigentlich recht niedlich anzuschauen, sind nämlich absolut verhasst in Neuseeland und der Inbegriff für die ebenso verhasste Einführung nicht indigener Arten, welche nun die indigenen der Ausrottung nahebringen. Ursprünglich war eine Fledermausart das einzige Säugetier in Neuseeland, neben unzähligen Arten von Vögeln (viele flugunfähig aufgrund fehlender Feinde, wie auch der Kiwi, das Nationaltier). Mit den europäischen Schiffen kamen Ratten, Marder und Possums und eine Menge anderer Arten dazu, die für die Vögel Feinde oder Konkurrenten darstellten. Heute gelten diese Tiere als „Pest“, werden gejagt, um sie wieder loszuwerden, Informationsschilder thematisieren diese schreckliche Bedrohung und sogar im Nationalmuseum gibt’s riesige Bereiche, die einem anschaulich zeigen, wie bösartig Possum und Co. und wie arm dran Kiwi und Co. sind. 

Der neuseeländische Moa ist auch ausgestorben. Da kann das Possum aber nun wirklich nix dafür.
Kiwis legen Eier, die sonst 6mal so große Vögel legen. Wo ist da noch Platz für Organe?
Es ist tatsächlich auffällig: neuseeländische Vögel sind weniger scheu. Das bewies uns zuerst dieser kleine Robin...

... wie auch später dieses flugunfähige Ding, das fast bei uns eingestiegen wäre...
... und dieser dreiste Kea.
Ein Neuseeländer erzählte uns, dass die Leute die Possums absichtlich überfahren, und wenn hinter ihnen keiner kommt, dann fuhren sie nochmal rückwärts drüber, nur um sicherzugehen. Man kann auch Possum Pie essen, und als wir es ausprobierten, gabs neben dem Teller einen kleinen Infozettel, der uns Possum-Esser als Wohltäter für die neuseeländische Natur zelebrierte.  

Bine ist stolz, hat soeben gelesen, dass sie durch den Verzehr ihrer Pastete quasi zur Heldin wird



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