Mittwoch, 31. Oktober 2012

Etappe 1 - Rio de Janeiro


Wir mit Gisela beim Feijoada essen in Rio
Unsere Reise startete am 4. Oktober 2012 von Frankfurt aus über London ins berühmte Rio de Janeiro. Wir landeten spät abends und sahen weder Zuckerhut noch Rio, nur Lichter. Vom Flughafen teilten wir uns ein Taxi mit zwei Anderen, die zusammen reisten, Nadja aus Bulgarien und Marek aus Mainz. Die beiden sollten uns noch eine Weile begleiten. Die erste Attraktion war damit schon erlebt, denn bei full speed schaute sich der Taxifahrer auf einem kleinen Bildschirm irgendeine brasilianische Soap an und wurde währenddessen von Motorrädern umkreist, die sich wie wilde Wespen durch den Verkehr schlängelten und wüst mit den Armen wedelten.

In Rio wohnten wir bei meiner (Lukas) "Tante" Gisela, nicht einmal fünf Minuten vom Strand von Copacabana entfernt. Gisela lebt in einem kleinen Haus in einem von Hochhäusern umrahmten Hinterhof. Eine kleine, wunderschön ruhige Insel inmitten des wilden Treibens der Stadt.


In guter Gesellschaft
In Rio de Janeiro haben wir dann auch gleich eine neue Freundin gefunden, die uns seitdem begleitet und deren Gesellschaft wirklich reizend ist: die Caipirinha. Sie ist eine echte Brasilianerin, aber wir hoffen, dass sie auch über die Landesgrenzen hinaus bei uns bleibt, denn mit ihr haben wir (fast) jeden Tag viel Spaß und wir würden die fröhlichen Stunden und angeregten Gespräche mit ihr wohl sehr vermissen.

Bine und die neugierigen Affen
Die Tage in Rio waren ein idealer Start in unsere Reiserei, ein guter Mix aus Sehenswürdigkeiten begutachten, Seele baumeln lassen und Andersartigkeit genießen. Wir haben den Zuckerhut erklommen (ja, tatsächlich erklommen, zumindest bis zur Mittelstation!), wurden auf dem Weg hinauf durch den Wald von neugierigen Äffchen bestaunt und haben entzückt zurückbestaunt und haben oben einen traumhaften Blick über Rio de Janeiro genossen. Das Jesulein durfte natürlich auch nicht fehlen, doch wurde der Genuss etwas getrübt durch den Wahnsinnstrubel auf dem Berg. Unzählbare Massen werden dort hinaufgekarrt, lassen sich mit ausgestreckten Armen vor der Betonstatue abknipsen, versuchen verzweifelt einen Platz an der Brüstung zu ergattern, um einen Blick auf Rio zu erhaschen. Im Vergleich zum Zuckerbrot (wie der Zuckerhut auf Brasilianisch heißt), war das eher die Peitsche.


Auf dem Zuckerhut
Wir haben uns am Strand gesonnt, im Atlantik gebadet und Kokosnüsse getrunken und versucht, uns durch die hitverdächtige Brandbreite des Obstangebots zu futtern. Ananas, Papaya, Banane, Maracuja haben wir bereits für sehr gut befunden, aber unschlagbar an der Spitze liegen Mango und Atemoya/Anonas. Davon können wir einfach nicht genug bekommen.

Elf Tage waren wir insgesamt in Rio und bei Gisela, liefen uns (in Bines Fall im wahrsten Sinne des Wortes) die Füße wund vom Botanischen Garten über Ipanema nach Copacabana und überall hin, wo man hin muss.

Panorama vom Zuckerhut. Der Strand links ist unser "Heimstrand" Copacabana

Abschließend lässt sich zusammenfassen, dass wir anfangs etwas erschrocken waren angesichts eines Betondschungels aus Hochhäusern und Klimaanlagen mit Lianen aus Stromkabeln, Herden aus wilden Auto- und Buskolonnen und Leggins tragender Eingeborener. Doch dieser erste Eindruck wich schnell einem positiven Gefühl; vielleicht bedarf es einfach einer kurzen Weile, bis man sich als kleinstadtgewohnter Deutscher an den Anblick einer solchen Stadt gewöhnt. Bald begannen wir auch die knorrigen Bäume in den Straßen zu sehen, bewachsen mit Schlingpflanzen und Orchideen, die einfach an die Stämme gebunden werden und sich mit der hohen Luftfeuchtigkeit begnügen. Was uns auch auffiel, war Rios einzigartige Lage und Landschaft, die mit hohen steilen Bergen die Stadt auf natürliche Weise in ihre Viertel unterteilte, während entlang der Küste weiße Strände die Stadt vom Atlantik trennten. Und zu guter Letzt wahnsinnig günstige und leckere Caipirinhas.

Bine ist spitzfindig





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